Für Aufsehen sorgte kürzlich ein Werbeversprechen des Neobrokers Trade Republic: 3 Prozent Zinsen wolle das Kreditinstitut auf Guthaben auf Girokonten zahlen, und das ohne Limit und
durch die Einlagensicherung geschützt. Das hält die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg für etwas zu vollmundig.
Tatsächlich sind die 3 Prozent nicht garantiert, wie der Werbung allerdings nicht zu entnehmen war. Vielmehr orientiert sich die Verzinsung am EZB-Leitzins und wurde daher auch kürzlich schon auf 2,75 Prozent abgesenkt. Zudem sind die Gelder nicht komplett von der Einlagensicherung abgedeckt, sondern werden teilweise in Liquiditätsfonds gesteckt. „Trade Republic täuscht mit der Werbung und den Aussagen zur Einlagensicherung eine Sicherheit vor, die so nicht gegeben ist“, resümiert der Verbraucherschützer und Finanzexperte Niels Nauhauser. „Bei Turbulenzen an den Finanzmärkten mit Zahlungsausfällen kann das dazu führen, dass Anlegerinnen und Anleger einen Teil ihres Vermögens verlieren.“ Nachdem das Geldhaus nicht auf eine Abmahnung reagiert hatte, hat die Verbraucherzentrale vor dem Landgericht Berlin II Klage eingereicht.
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Der Bankenverband ließ durch das Meinungsforschungsunternehmen Kantar ermitteln, wie es
um die Finanzbildung der 14- bis 24-Jährigen in Deutschland bestellt ist. Das Ergebnis bestätigt
erneut die seit einigen Jahren anschwellenden Rufe nach einer Verankerung dieses
Wissensgebiets im Schulunterricht.
So konnten 27 Prozent der rund 700 Befragten mit dem Begriff „Aktie“ nichts anfangen, von den
Mädchen und jungen Frauen sogar 40 Prozent. 26 Prozent aller Umfrageteilnehmer hatten keine
Vorstellung, was sich hinter dem Begriff „Inflation“ verbirgt. Kleiner Lichtblick: Bei der 2021
durchgeführten Vorgängerstudie betrug dieser Wert noch 44 Prozent, hier hat das Wissen also
zugenommen – sicherlich wegen der medialen Aufmerksamkeit, die das Thema in den letzten
Jahren erfahren hat. 18 Prozent der Umfrageteilnehmer, gegenüber 14 Prozent 2021, konnten in
diesem Jahr die aktuelle Inflationsrate grob einschätzen. Summa summarum überrascht es nicht,
dass jeweils 40 Prozent meinen, in der Schule wenig oder so gut wie nichts über Finanzen und
Wirtschaft zu lernen.
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Der kommende US-Präsident Donald Trump hat sich als Freund und Förderer von
Kryptowährungen positioniert. Im Wahlkampf versprach er, den kryptokritischen Chef der USBörsenaufsicht sofort nach Amtsantritt zu feuern (der allerdings nach der Wahl seinen
freiwilligen Rückzug angekündigt hat) und den Handel zu liberalisieren. In der Folge hat Trumps
Sieg ein wahres Feuerwerk an den Kryptobörsen ausgelöst. Der Wert des Bitcoins kratzte Ende
November an der 100.000-Dollar-Marke, nachdem er vor Jahresfrist noch unter 40.000 Dollar
gelegen hatte. Auch andere Kryptowährungen wie Ethereum, Tether oder Solana erfreuten ihre
Investoren mit einer Kursrallye.
Analysten halten einen weiteren Anstieg für möglich, insbesondere wenn Trumps Andeutung
Realität wird, dass die USA eine nationale Kryptoreserve anlegen. Nach wie vor hat ein
Kryptoinvestment allerdings spekulativen Charakter, herbe Verluste sind nicht auszuschließen.
Die Europäische Union möchte 2025 mit der „Markets in Crypto Assets“-Verordnung mehr
Transparenz und Rechtssicherheit in den Markt bringen.
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Innerhalb der vergangenen beiden Jahre ist die Zahl der Bundesbürger, die Geld in Aktien,
Anleihen und/oder Kryptowährungen investieren, von 22,8 Millionen auf 26 Millionen gestiegen
– das entspricht einem Plus von 14 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt die diesjährige Umfrage
„People & Money“ des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock. Die Autoren
prognostizieren, dass 2025 weitere 1,6 Millionen Menschen hinzukommen werden, vor allem aus
den eher kapitalmarktaffinen Generationen Z und Millennials, also den unter 35-Jährigen.
Nach wie vor gibt es einen deutlichen Geschlechterunterschied: Während 29 Prozent der Frauen
an den Kapitalmärkten aktiv sind, beträgt die Quote bei Männern 43 Prozent. Doch die Lücke
wird kleiner.
Ausschlaggebend für die wachsende Offenheit gegenüber Börsenengagements ist laut der
Umfrage weniger eine größere Risikotoleranz als vielmehr die immer einfacheren
Zugangsmöglichkeiten. Sowohl die etablierten Banken als auch Neo-Broker bieten Käufe und
Verkäufe heutzutage meist bequem und unkompliziert über Apps an.
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Um mehr als 28 Milliarden Euro stieg das Volumen der in Deutschland erhältlichen Publikumsund Spezialfonds im ersten Halbjahr 2024, und zwar netto, also nach Abzug der Abflüsse. Wie der
Fondsverband BVI in seiner Halbjahresstatistik mitteilte, hat das Gesamtvermögen in der Folge
das bisherige, Ende 2021 verzeichnete Allzeithoch von 4.311 Milliarden Euro erneut erreicht.
Das entspricht fast einer Verdoppelung seit 2014. Das Gros der Gelder, 2.133 Milliarden Euro,
steckt in offenen Spezialfonds, während in offenen Publikumsfonds 1.490 Milliarden verwaltet
werden. Hinzu kommen Mandate mit 630 Milliarden und geschlossene Fonds mit 58 Milliarden
Euro.
Zum jüngsten Aufwuchs trugen Rentenfonds 10,9 Milliarden Euro bei, gefolgt von Aktienfonds
mit 6,8 Milliarden. Diese resultieren aus Abflüssen aus aktiv gemanagten Fonds (-2,7 Milliarden)
und Zuflüssen in ETFs (9,5 Milliarden). Lediglich bei Misch- und Immobilienfonds gab es unterm
Strich ein Minus von 6,4 und 2,1 Milliarden Euro. Die kontinuierlichen Abflüsse aus Immo-Fonds
summierten sich damit innerhalb von elf Monaten auf 3,1 Milliarden Euro.
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Künstliche Intelligenz ist nicht nur technologisch und gesellschaftlich, sondern auch für
Aktienanleger ein Megathema. Das strahlendste Beispiel dafür liefern die „Glorreichen Sieben“,
jene US-Konzerne, deren Wachstum zu einem guten Teil KI-getrieben ist. Nvidia gehört mit
seiner KI-Ausrichtung zu den drei wertvollsten Unternehmen der Welt und war zeitweise die
Nummer eins. Dementsprechend häufen sich die Fondsangebote, die KI oder ein Synonym wie
Artificial Intelligence im Namen tragen.
Die Ratingagentur Scope hat die Performance solcher KI-Fonds nun untersucht und mit der
jeweiligen Peergroup verglichen. Das Fazit lautet: Gegenüber anderen Technologiefonds gibt es
bei der Rendite keinen nennenswerten Unterschied. So erzielten die 22 im Sektor „Aktien
Technologie Welt“ verorteten KI-bezogenen Fonds zuletzt auf Jahressicht ein Plus von 29
Prozent; bei den Pendants ohne KI-Bezug waren es 29,5 Prozent. Auch über fünf Jahre sind die
Renditen fast gleich. Ein wesentlicher Grund dafür dürfte darin liegen, dass Aktien wie die der
„Glorreichen Sieben“ ohnehin in Technologiefonds dominieren – ob diese sich nun KI auf die
Fahnen geschrieben haben oder nicht.
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Als kürzlich die Meldung die Runde machte, dass die Finanzaufsicht BaFin 13 KryptowährungsAutomaten aus dem Verkehr gezogen hat, stellten sich viele Bundesbürger sicherlich zuerst die
Frage: Was ist denn ein Kryptowährungs-Automat?
Tatsächlich gibt es solche Geräte mittlerweile dutzendfach in Deutschland, auch wenn diese
Dienstleistung halb im Schatten angeboten wird. Wegen der Geldwäschegefahr müssen
Betreiber eine Erlaubnis für Bankgeschäfte besitzen, was offenbar nicht von allen beherzigt wird.
Die Automaten versprechen einen schnellen, unkomplizierten Umtausch von Bargeld in eine
Kryptowährung oder umgekehrt.
Allerdings geht es auch hier nicht anonym: Man benötigt eine App und einen Account mit Wallet,
der eine Identitätsprüfung voraussetzt. Der Online-Erwerb von Kryptowährungen ist
demgegenüber kaum aufwendiger, aber viel günstiger. Laut Erhebungen der Verbraucherzentrale
Nordrhein-Westfalen betragen die Gebühren an Automaten bis zu 10 Prozent. Bei OnlineBrokern sind es in der Regel unter 2 Prozent.
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Rund 30 Prozent Wertanstieg in einem halben Jahr bescherte Silber seinen Besitzern von Januar
bis Anfang Juli – und ließ damit sogar seinen „großen Bruder“ Gold hinter sich, der ebenfalls
stark performte. Ein wesentlicher Grund für beide Kursanstiege dürfte in der Suche nach
Sicherheit in politisch unruhigen und wirtschaftlich volatilen Zeiten liegen.
Im Gegensatz zu Gold wird Silber indes überwiegend industriell verwertet, etwa in der
Elektroauto- und Halbleiterproduktion und der Solarindustrie. Auch für Touchdisplays ist
ultradünnes Silber ein Stoff mit Zukunft. Rund 55 Prozent der Nachfrage entspringen diesen
industriellen Verwertungsarten – und die Kurve zeigt steil nach oben. Für eine
Silberbeimischung im Portfolio könnte der Zeitpunkt daher trotz der jüngsten Hausse günstig
sein. Neben physischem Silber etwa in Form von Münzen können auch Silber-ETCs (Exchange
Traded Commodities) erworben werden. Diese sind allerdings prinzipiell mit einem EmittentenAusfallrisiko behaftet, das indes mit der Besicherung durch physisches Silber bei einem
Treuhänder reduziert werden kann.
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Anleihen erleben infolge der hohen Leitzinsen ein Revival, setzen jedoch häufig hohe
Mindestzeichnungssummen voraus. Für Privatanleger bieten daher insbesondere Rentenfonds
einen Zugang zu einem diversifizierten Anleihekorb. Immer häufiger werden dabei Fonds mit
fester Laufzeit gewählt, die nur Anleihen mit einem ähnlichen Fälligkeitsdatum versammeln,
beispielsweise in einem, drei oder fünf Jahren. Als Zinsen werden den Investoren während der
Laufzeit die Kupons ausgezahlt, bevor jene am Ende ihr Kapital zurückerhalten. Nachdem 2023
laut Morningstar unterm Strich bereits rund 60 Milliarden Euro in solche Laufzeitfonds gesteckt
wurden, investierten die Anleger im ersten Quartal 2024 weitere 13 Milliarden Euro.
So risikolos, wie sie hin und wieder in der Vermarktung vor allem durch Banken dargestellt
werden, sind Laufzeitfonds indes nicht. Zwar korrelieren sie kaum mit dem Auf und Ab an den
Börsen und stellen eine konkrete Rendite in Aussicht. Doch in der Regel bündeln sie
Unternehmensanleihen und bergen deshalb ein entsprechendes Kreditrisiko.
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