Die US-Investorin Cathie Wood hat in der Vergangenheit derart häufig ein glückliches Händchen
bewiesen, dass sie in der Szene Kultstatus genießt. Sogar T-Shirts mit dem Bekenntnis „In Cathie
we trust“ werden vertrieben. Deutsche Anleger konnten bisher allerdings nicht an ihren
Anlageerfolgen teilhaben, denn die Fonds ihrer Gesellschaft Ark Investment Management
wurden ausschließlich in den USA gehandelt.
Das ändert sich nun: Mit drei Fonds betritt Wood den europäischen Markt. Es handelt sich um
„aktive ETFs“, die zwar auf einem Index basieren, aber dessen Ineffizienzen mit aktivem
Management ausnutzen wollen. Die Kosten dieser Hybridform sollen entsprechend niedriger
ausfallen als bei reinen aktiv gemanagten Fonds, aber höher als bei klassischen ETFs.
Vor einer Beteiligung sollten Investoren sich allerdings verdeutlichen, dass die Fondsmanagerin
eine riskante Strategie fährt, die große Wertschwankungen zur Folge hat. Ein Jahresplus oder -
minus von mehr als 60 Prozent ist, wie die letzten Jahre gezeigt haben, durchaus möglich. Starke
Nerven sollten Anleger also mitbringen.
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Laut Klimaforschern wird Deutschland in Zukunft immer häufiger von Extremwettern
heimgesucht werden. Das dadurch steigende Risiko von Sturzfluten wird nach Meinung des
Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bisher zu wenig in der
Prämienkalkulation für die Elementarschadenversicherung berücksichtigt. Daher werden aktuell
für rund ein Drittel der Adressen in Deutschland, vornehmlich im Mittel- und Hochgebirge,
Sturzflut-Risikomodellierungen erstellt. Sie fließen voraussichtlich ab 2025 in das
Geoinformationssystem ZÜRS Geo ein, das für ca. 22 Millionen Adressen das jeweilige Risiko für
Überschwemmungen, Starkregen und Rückstau angibt und von den Versicherern standardmäßig
für ihre Prämienkalkulation zurate gezogen wird.
„Insbesondere die Juli-Flut 2021 hat gezeigt, dass die bisherigen Hochwassersimulationen
Sturzfluten nicht genau genug abbilden. In engen Gebirgstälern, in denen viel Wasser von den
Berghängen stürzt, können die Flusspegel deutlich höher anschwellen als bei der gleichen
Regenmenge im offenen Gelände“, begründet die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin
Anja Käfer-Rohrbach die ZÜRS-Ergänzung. Von zentraler Bedeutung sei eine stärkere Prävention,
unter anderem durch Baustopps in Risikogebieten.
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Finanz-Influencer erreichen auf sozialen Medien mittlerweile Millionen von Menschen. Nicht
immer jedoch sind die Anlagetipps dieser „Finfluencer“ seriös und frei von monetären
Eigeninteressen. „Wer solchen Tipps blind folgt, riskiert Kapitaleinbußen bis hin zum
Totalverlust“, warnt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) auf ihrer
Homepage.
Der Reichweite der Finfluencer hat das bisher keinen Abbruch getan. Ihr Erfolgsrezept liegt
meist in einer Einbettung der Finanzthemen in persönliche Geschichten und in emotionaler
Aufladung. „Finfluencing ist eine Form des Infotainments“, meint denn auch Monika Kovarova-
Simecek von der Fachhochschule St. Pölten, an der zu Methoden und Einfluss der „Geldflüsterer“
geforscht wird.
Zwei Bundestagsabgeordnete fordern nun eine strengere Regulierung des Influencer-Marketings
auf EU-Ebene, inklusive eines Werbeverbots für bestimmte (Finanz-)Produkte. Für die Anleger
wäre es wohl ein Gewinn: Einer Studie des Swiss Finance Institute zufolge führte die Mehrheit
von 29.000 ausgewerteten Finfluencer-Tipps zu Anlegerverlusten.
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Nach einem weiteren Rückgang 2022 hat sich die Zahl der Beschwerden über Versicherer beim
Versicherungsombudsmann im vergangenen Jahr wieder dem vorherigen Niveau angenähert.
Rund 18.000 Fälle wurden an die Schlichtungsstelle herangetragen, ein Plus von gut 13 Prozent,
das sich durch fast alle Sparten zieht. Der bisherige Ombudsmann Wilhelm Schluckebier und
seine Nachfolgerin Sibylle Kessal-Wulf, die seit April als erste Versicherungsobfrau an der Spitze
des eingetragenen Vereins steht, sehen vor allem Pandemie-Effekte als Triebfeder dieser
Entwicklung. „Die Menschen sind wieder aktiver und mobiler. Und damit verhalten sie sich auch
risikoträchtiger“, so Kessal-Wulf.
Die auf den ersten Blick stattliche Zahl von 18.000 Fällen relativiert sich, wenn man sie ins
Verhältnis zu den über 470 Millionen Versicherungsverträgen in Deutschland setzt: Die
Beschwerdequote beträgt weniger als 0,004 Prozent.
Der Versicherungsombudsmann e. V. vermittelt kostenlos und neutral bei Streitigkeiten zwischen
Kunden und Versicherern. Bis zu einem Wert von 10.000 Euro kann er Versicherer zu Zahlungen
verpflichten, wenn seine jeweilige Prüfung eine Leistungspflicht ergibt.
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Nachdem die Finanzierungskonditionen sich gegenüber dem letzten Herbst merklich verbessert
haben, während die Mieten unablässig steigen, sehen verschiedene Immobilienmarktteilnehmer
wieder eine wachsende Kaufbereitschaft. Entscheidend ist für viele Investoren und Selbstnutzer
in spe dabei die Frage, ob die Kaufpreise ihre Abwärtsbewegung beendet haben.
Der Wohnindex des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) bejaht sie: Im letzten Quartal 2023
habe es mit einem Plus von 0,6 (Häuser) bzw. 0,8 Prozent (Eigentumswohnungen) gegenüber
dem Vorquartal eine Trendwende gegeben. „Die Immobilienpreise dürften damit ihre Talsohle
erreicht haben“, prognostizieren die IW-Ökonomen Pekka Sagner und Michael Voigtländer.
Vorsichtiger ist der Verband der Pfandbriefbanken (vdp), der im Schlussquartal 2023 noch einen
durchschnittlichen Preisrückgang von 1,6 Prozent festgestellt hat und erst in den kommenden
Monaten mit einer Stabilisierung rechnet. Das Jahr 2024 bleibe für die Immobilienbranche
„vorerst schwierig“, konstatiert vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt.
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So mancher Marktbeobachter reibt sich in diesen Wochen verwundert die Augen angesichts der
Rekordjagd, die der deutsche Leitindex DAX hinlegt und die so gar nicht zu den tristen
Konjunkturmeldungen passen will. Während beispielsweise das ifo Institut für dieses Jahr mit
einem BIP-Wachstum von gerade mal 0,2 Prozent rechnet, stieg der DAX zwischen Neujahr und
Ende März um 9 Prozent.
Die Diskrepanz rührt vor allem daher, dass die großen Aktiengesellschaften ihr Geschäft
mittlerweile zu rund 80 Prozent im Ausland machen, insbesondere in den USA und in China.
Diese Unabhängigkeit von der deutschen Konjunktur zeigt auch der Softwareriese SAP, der den
DAX stark prägt – umso mehr, nachdem die Kappungsgrenze für den Index auf 15 Prozent
angehoben wurde. Nach Meinung von Börsenexperten wie dem Vermögensverwalter Bert
Flossbach ist der deutsche Leitindex daher „ein schlechter Indikator für die wirtschaftliche
Gesamtsituation in Deutschland“. Prof. Andreas Hackethal von der Goethe-Universität Frankfurt
sieht auf den globalen Märkten „diverse Wachstumsimpulse, die die Kurse auch hier beeinflussen
können“
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Nach der weitgehenden Pleite der Signa Gruppe soll deren Luxusimmobiliensparte Signa Prime
Selection nun von einem Treuhänder abgewickelt werden. Ursprünglich wollte sich das
Unternehmen selbst sanieren, was bei den Gläubigern, die insgesamt 12,8 Milliarden Euro
fordern, für Unmut gesorgt hatte. Das Immobilienportfolio inklusive des KaDeWe in Berlin und
des unfertigen Elbtowers in Hamburg soll nun in drei bis fünf Jahren veräußert werden. So
sollen noch mindestens 30 Prozent der Forderungen bedient werden können, was bei einem
eiligen Notverkauf kaum zu erwarten wäre. Interessenten werden auch für den Weiterbetrieb der
Warenhäuser von Galeria Karstadt Kaufhof gesucht.
Signa-Patriarch René Benko hat derweil Privatinsolvenz angemeldet. Der Zusammenbruch seines
Immobilienimperiums hat sich zur größten Firmenpleite in der Geschichte Österreichs
ausgewachsen. Ausschlaggebend war vor allem ein Mix aus gestiegenen Baukosten und hohen
Zinsen. Im Raum steht aber auch der Verdacht der Geldwäsche, dem die Münchner
Staatsanwaltschaft nachgeht.
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Die Ratingagentur Assekurata hat für die deutschen Lebensversicherungen in ihrer Marktstudie
„Überschussbeteiligungen und Garantien 2024“ eine aktuelle durchschnittliche
Gesamtverzinsung von 3,1 Prozent errechnet, für moderne Garantieprodukte sogar 3,3 Prozent.
Damit kommt die Zinswende weiter bei den Kunden an, die zudem – sofern die Zinsen hoch
bleiben – auf mehr hoffen dürfen: Zum einen kann das Kapital aus auslaufenden, niedrig
verzinsten Assets zu besseren Konditionen wieder angelegt werden; zum anderen wird die
Zinszusatzreserve (ZZR) zunehmend verzichtbar und in der Folge vor allem ab 2026
beschleunigt aufgelöst.
Die ZZR wurde den Versicherern in der Niedrigzinsphase regulatorisch auferlegt, um
sicherzustellen, dass sie die vertraglich vereinbarten Garantieverzinsungen auch leisten können.
Die Deckungsrückstellung belief sich zeitweise auf insgesamt 96 Milliarden Euro. Seit 2021
fließt das Geld in Form höherer Überschüsse wieder an die Versicherten zurück. Im Gespräch ist
nun auch eine Anhebung des Höchstrechnungszinses. Die Deutsche Aktuarvereinigung schlägt
einen Satz von 1 Prozent ab 2025 vor.
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Sogenannte Neobroker verschaffen Privatkunden mit kostenlosen Wertpapierdepots und mehr
oder weniger nutzerfreundlichen Apps einen einfachen, digitalen Zugang zu den Kapitalmärkten.
Wie andere Unternehmen auch nutzen sie dabei ihren Kontakt zum Kunden für NewsletterMarketing – und schlagen dabei gern über die Stränge, wie zumindest der Verbraucherzentrale
Bundesverband (vzbv) meint.
Er hat die Newsletter der Anbieter Smartbroker, Scalable Capital, Finanzen.net Zero und Revolut
untersucht und warnt nun vor „problematischen Investmentanreizen“, die zu vorschnellen
Entscheidungen verleiten könnten. So werde etwa bei der Vorstellung von Aktien mit Aussagen
wie „solltest du dich beeilen“ oder „musst du jetzt fix sein“ Handlungsdruck erzeugt. Die
porträtierten Wertpapiere würden gern verlinkt, um so einen One-Click-Schnellkauf zu
ermöglichen bzw. nahezulegen. Häufig werde der Wertpapierkauf bagatellisiert. Unterm Strich
erreichte keiner der vier Newsletter aus Verbraucherschutzsicht einen positiven Gesamteindruck.
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