Mit rund 5,7 Milliarden Euro fielen die versicherten Schäden durch Naturgefahren im vergangenen Jahr ähnlich hoch aus wie im Vorjahr, wie der Versicherer-Gesamtverband GDV
kürzlich mitteilte. Der Anteil von Stürmen war zwar geringer, dafür schlugen aber Starkregen und Überschwemmungen mit 2,6 Milliarden Euro ungewöhnlich massiv zu Buche – der langjährige Durchschnitt liegt eine Milliarde darunter. Besonders betroffen waren Baden-Württemberg und Bayern. Relativ verschont blieben hingegen, neben den drei Stadtstaaten, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.
Der Löwenanteil der Schäden entfiel mit 4,4 Milliarden Euro auf die Sachversicherung, die private Gebäude und Hausrat ebenso abdeckt wie Gewerbe- und Industriebetriebe. Die verbleibenden 1,3 Milliarden Euro wurden für Schäden an Kfz geleistet.
GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen warnt angesichts des langjährigen Negativtrends vor weiterhin wachsenden Schäden durch Naturgefahren: „Die Folgen des Klimawandels werden auch bei uns immer spürbarer.“
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Das renommierte Analysehaus Franke und Bornberg hat 356 Hausratversicherungen von 96 Anbietern unter die Lupe genommen. Das Ergebnis bestätigt einen positiven Trend: Immer mehr Tarife werden mit der Spitzenbewertung „hervorragend“ (FFF+) ausgezeichnet, in diesem Jahr rund jeder dritte. Vor allem jüngere Tarifgenerationen überzeugen die Autoren.
„Inflation und bessere Leistungen liefern einen guten Anlass, Hausratverträge regelmäßig zu prüfen. Passt die Versicherungssumme noch, erfordern Wertsachen speziellen Schutz und ist der
Haushalt gegen Elementarschäden versichert? Ein Wechsel kann sich lohnen; sehr gute Tarife gibt es bereits zum günstigen Preis“, betont Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der auf Versicherungen spezialisierten Ratingagentur.
Für die Spitzennote mussten nicht nur mit den Einzelkriterien Bewertungspunkte gesammelt werden, es galten auch einige Mindestanforderungen: So muss eine Leistung auch bei grober Fahrlässigkeit erfolgen, neu angeschaffte Gegenstände müssen mit einem Vorsorgebetrag von mindestens 15 Prozent und Bargeld bis 2.000 Euro auch außerhalb eines Safes mitversichert sein.
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Neben dem Gesundheitswesen und der Landwirtschaft werden Versicherungen zu den Hauptleidtragenden des Klimawandels gehören, prognostiziert eine neue Studie der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS). Demnach entfällt ein Drittel der klimabedingten volkswirtschaftlichen Schäden von 690 Milliarden Euro, die für 2025 bis 2050 erwartet werden, auf die Assekuranz. Effektive Klimaschutzmaßnahmen sind dabei schon eingepreist, ohne sie würde die Summe noch wachsen.
Schon heute verzeichnen die Versicherer eine Zunahme der extremwetterbedingten Schäden. Für die Studie haben die Forscher historische Klimafolgeschäden in einem „Treppenverlauf“ fortgeschrieben, ausgehend vom Trend seit 2000: Bis 2014 wurden jährlich im Durchschnitt rund
4 Milliarden Euro verzeichnet, seither 10,3 Milliarden. Immerhin steckt in der Notwendigkeit einer Anpassung an den Klimawandel ebenfalls viel ökonomisches Potenzial: Maßnahmen mit diesem Zweck können dem BIP der Studie zufolge bis 2050 rund 600 Milliarden Euro zuführen.
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Jahr für Jahr müssen die europäischen Versicherer Berichte zu ihrer Solvabilität und Finanzlage (Solvency Financial Condition Reports, SFCR) vorlegen. Damit soll ihre Risikotragfähigkeit auch in eventuellen Krisenzeiten sichergestellt werden. Wenn ein Unternehmen eine Solvenzquote von 100 Prozent aufweist, bedeutet das: Selbst in einem extremen Stressszenario, wie es statistisch nur alle 200 Jahre zu erwarten ist, kann es seine Verpflichtungen gegenüber den Kunden noch erfüllen.
Wie die Zahlen für Ende 2024 nun zeigen, ist die Finanzstabilität der deutschen Gesellschaften durch die anhaltend maue Konjunkturlage nicht gefährdet. Auf 278 Prozent beläuft sich die Solvenzquote in der Schaden- und Unfallversicherung, 295 Prozent sind es sogar in der Lebensversicherung. In dieser machte sich zwar das 2024 geringere Zinsniveau bemerkbar, denn ein Jahr zuvor standen noch 305 Prozent zu Buche. Doch nach wie vor gilt, was Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), anlässlich der Vorstellung der aktuellen Solvenzquoten bekräftigte: „Die Kundinnen und Kunden können sich darauf verlassen, dass die Versicherer alle Ansprüche jederzeit erfüllen können.“
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Rund 90.000 Einbrüche in Häuser und Wohnungen verzeichneten die deutschen Versicherer 2024. Damit verfestigt sich offenbar das Niveau, das vor der Pandemie (2019) und auch bereits 2023 verzeichnet wurde. Die langfristige Kurve zeigt jedoch nach unten: Zwischen 2010 und 2017 wurden noch mindestens 130.000 Einbrüche pro Jahr gezählt, in der Spitze mit 180.000 (2015) sogar doppelt so viele wie zuletzt.
In die andere Richtung entwickeln sich die durchschnittlichen Schadenkosten, die 2024 auf einen Rekordwert von circa 3.800 Euro kletterten. Drei Jahre zuvor waren es noch 2.750 Euro. „Die Täter nehmen mit, was sich schnell zu Geld machen lässt, das ist heute vor allem teure Technik wie Smartphones, Kameras oder Computer“, erläutert Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Die durchschnittliche Schadensumme je Wohnungseinbruch ist mutmaßlich auch deswegen von 3.600 auf 3.800 Euro gestiegen.“ Der GDV wirbt für bessere Präventionsmaßnahmen, da ein Einbruch nicht nur materiellen Schaden anrichte, sondern häufig auch das Sicherheitsgefühl in den eigenen vier Wänden beeinträchtige.
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Im vergangenen Jahr wurden den deutschen Versicherern rund 135.000 Fahrraddiebstähle gemeldet, etwa 10.000 weniger als 2023. Der langjährige Trend zeigt damit nach unten. Vor 20 Jahren wurden noch circa 260.000 Fälle registriert.
Konterkariert wird diese erfreuliche Entwicklung allerdings durch galoppierende Schadenkosten. Im Durchschnitt erstatteten die Versicherer 1.190 Euro pro versicherten Diebstahl – vor 20 Jahren war es weniger als ein Drittel davon. Der Versicherer-Gesamtverband mutmaßt, dass Diebe immer gezielter hochwertige Räder entwenden. Zudem geht der Trend zum teuren E-Bike. Als Folge davon mussten die Gesellschaften 2024 die Rekordgesamtsumme von rund 160 Millionen Euro für die Schadenregulierung aufwenden.
Zahlreiche geklaute Räder sind jedoch nicht versichert. Nur etwa die Hälfte der etwa 27 Millionen Hausratversicherungen in Deutschland enthält eine Fahrradklausel, die Diebstahl
abdeckt. Die polizeiliche Statistik weist denn auch wesentlich mehr Fahrraddiebstähle für 2024 aus, nämlich 247.000.
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Die europäische Versicherungsaufsicht EIOPA (European Insurance and Occupational Pensions
Authority) untersucht regelmäßig, wie gut die Versicherungsgesellschaften finanziell für
denkbare Extremszenarien gerüstet sind. Die Simulationen unterstellen starke
Vermögensverluste infolge hoher Zinsen, abschmierender Immobilienwerte und gestiegener
Volatilität. Im Vergleich zu den Stresstests, die im Rahmen der europäischen Solvency-IIRichtlinie durchgeführt werden, geht die EIOPA noch einen großen Schritt weiter: Der getestete
Härtefall hat eine Eintrittswahrscheinlichkeit von unter 0,03 Prozent und tritt damit statistisch
weniger als einmal in drei Jahrtausenden ein. Bei den Solvency-II-Prüfungen dagegen werden
Szenarien simuliert, zu denen es theoretisch alle 200 Jahre kommt.
Trotz dieser hohen Messlatte haben alle 48 teilnehmenden europäischen Versicherungsgruppen,
darunter sieben aus Deutschland, den EIOPA-Stresstest bestanden. Ihre durchschnittliche
Solvenzquote liegt mit 140 Prozent weit über dem Schwellenwert von 100 Prozent.
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Wie der neue Nachhaltigkeitsbericht des Gesamtverbands der Deutschen
Versicherungswirtschaft (GDV) zeigt, konnten die Mitgliedsunternehmen ihren CO₂-Fußabdruck
zuletzt deutlich reduzieren. Pro investierte Million Euro wurde ein Ausstoß von 61 Tonnen
registriert, 18 Tonnen weniger als im Vorjahr. Mittlerweile haben die Versicherer 163 Milliarden
Euro in nachhaltige Assets investiert, davon 23 Milliarden in den Bereich der erneuerbaren
Energien (plus 4 Milliarden gegenüber Vorjahr).
„Der Klimawandel gehört zu den größten Risiken für unsere Sicherheit. Versicherungen leisten
daher einen aktiven Beitrag zur nachhaltigen und klimafreundlichen Transformation“, bringt
GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen die Haltung der Branche auf den Punkt.
Neben einer verantwortungsbewussten Kapitalanlage setzen die Versicherer auch in der
Sachversicherung vermehrt auf klimaschonendes Vorgehen. Mittlerweile achten 74 Prozent von
ihnen bei der Schadensbehebung und -regulierung auf Nachhaltigkeitskriterien.
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Die Wohngebäudeversicherer stehen durch die massiv gestiegenen Bau- und Sanierungskosten
bereits unter Kostendruck. Der dürfte demnächst zunehmen, sofern der Bundesrat der neuen
Gefahrstoffverordnung zustimmt. Mit dieser möchte die Bundesregierung die Gesundheitsrisiken
reduzieren, die vom vielfach verbauten, stark krebserregenden Baumaterial Asbest ausgehen.
Wer künftig an die Bausubstanz einer bis 1993 errichteten Immobilie heranwill, soll zunächst
eine Gefährdungsbeurteilung vornehmen (lassen). Das betrifft rund drei Viertel aller deutschen
Wohnungen, summa summarum rund 34 Millionen Einheiten. Und es kostet zusätzliches Geld,
wie der Hauptgeschäftsführer des Versicherer-Gesamtverbands GDV, Jörg Asmussen, betont:
„Allein durch Untersuchungen, ob Asbest im Gebäude ist, erwarten wir für die
Wohngebäudeversicherer Mehrkosten von voraussichtlich über 190 Millionen Euro im Jahr.“ Einer
der Hauptgründe dafür sei der Fachkräftemangel, der die Schadenbehebung verzögere und
damit häufig verteuere. Auch die einschlägigen Labore seien überlastet.
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